2 A B C D E F G H I J K L M N O P R S T U V W Z

Hydrokolloide

Hydrokolloide, Verdicker, Stabilisatoren   Xanthan Gum

„Hydrokolloid“ ist die technologische Kurzbezeichnung für die an sich richtigere Bezeichnung „hydrophiles Kolloid“. Hydrokolloide sind Makromoleküle, die eine weitgehend lineare Gestalt haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen. Sie sind teilweise wasserlösliche natürliche oder synthetische Polymere, die in wässrigen Systemen Gele oder viskose Lösungen bilden.

Sie erhöhen die Viskosität des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen und einhüllen, wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken. Das ist auch der Grund für Ihre „stabilisierende“ Wirkung in kosmetischen Zubereitungen.

Solche wasserlöslichen Polymere stellen eine grosse Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit in Wasser bzw. wässrigen Medien ist. Voraussetzung dafür ist, dass diese Polymere über eine für die Wasserlöslichkeit ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu stark vernetzt sind.

Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer, anionischer oder kationischer Natur sein.

Die Gruppe der kosmetisch und dermatologisch relevanten Hydrokolloide lässt sich einteilen in:

  •  organische, natürliche Verbindungen

Beispiele: Agar -Agar, Carrageenan, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar -Mehl, Johannisbrotbaumkemmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein

  •  organische, abgewandelte Naturstoffe

Beispiele: Carboxymethylcellulose, Celluloseether, Hydroxyethyl – und -propylcellulose, modifizierte Stärke

  •  organische, vollsynthetische Verbindungen

Beispiele: Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide

  •  anorganische Verbindungen

Beispiele: Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.