Minimalismus
Ganz gleich, wo wir in diesen Tagen hinschauen, der Trend geht in allen Bereichen in Richtung Minimalismus. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Lebensart, die ganz bewusst auf überflüssigen Schnickschnack und Luxus verzichtet und sich nicht dem allgegenwärtigen Konsumterror unterwirft. Die Menschen, die sich für Minimalismus entscheiden, fühlen sich dadurch freier, glücklicher und gelassener. Der Trend lässt sich unter anderem auf den US-amerikanischen Philosophen Ralph Waldo Emerson zurückführen (1803 bis 1882), der schon 1836 in seinem Buch „Nature“ forderte, dass die Menschen ein einfaches Leben im völligen Einklang mit der Natur führen sollten. Der deutsche Ökonom Ernst Friedrich Schumacher (1911 bis 1977) plädierte in seinem Weltbestseller „Small is beautiful“ 1973 für eine bewusste Rückkehr zum menschlichen Maß. Es solle „ein Maximum an Glück mit einem Minimum an Konsum“ angestrebt werden. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe an Ratgebern, die Tipps für Minimalismus geben. So sollen die Menschen beispielsweise potenzielle neue Anschaffungen zunächst einmal auf eine Liste schreiben. Erst wenn der Kauf nach einer Wartezeit von 30 Tagen immer noch wichtig erscheint, solle die Anschaffung getätigt werden. Außerdem wird geraten, für jede volle Einkaufstüte, die in die heimische Wohnung getragen wird, mindestens eine andere volle Tüte auch wieder hinauszutragen. Mittlerweile hält Minimalismus in quasi allen Lebensbereichen Einzug: auch in der Kosmetik. Welche Vorteile Minimalismus in der Kosmetik hat und wie er umgesetzt werden kann, klären wir in den folgenden Abschnitten.
Minimalismus in der Kosmetik
Die bewusste Reduktion auf das Wesentliche in Verbindung mit einer klaren Absage an das Übermaß: Dafür steht Minimalismus. Damit stellt die Lebensart auch die wirkliche Notwendigkeit von zahllosen Kosmetikprodukten im eigenen Beautyregal infrage. Doch beim kosmetischen Minimalismus geht es nicht nur darum, die Anzahl der verwendeten Produkte zu reduzieren, sondern auch um die bewusste Entscheidung für wenige, aber dafür hochwertige Inhaltsstoffe sowie eine schlichte umweltverträgliche Verpackung. Noch vor einigen Jahren ging der Trend eindeutig in Richtung der scheinbar so praktischen All-in-one-Produkte, die sich quasi als Allzweck-Wunderwaffe einsetzen ließen. Die Hersteller mixten möglichst viele Vitamine zusammen, gaben noch Hyaluronsäure und Q10 hinzu und rundeten alles mit unterschiedlichen Essenzen und Ölen ab. In einer einzigen Creme vereinte sich also ein wahrer Wirkstoffcocktail, der beim Verbraucher den Eindruck erwecken sollte, dass der Effekt eines Produktes umso besser sei, je mehr Rohstoffe eingesetzt werden. Doch mit den scheinbaren Wunderwaffen wurde die Haut regelrecht überpflegt. Dermatologen wissen schon lange, dass zu viele Pflegestoffe und Pflegeschritte mit verschiedenen Produkten der Haut ihre natürliche Schutzbarriere nehmen. Sie wird dadurch gereizt und irritiert.
Doch schon bald folgte glücklicherweise der zunächst zaghafte Beginn eines Gegentrends. Anfangs machte sich Minimalismus nur auf den internationalen Laufstegen bemerkbar. Opulente und überladene Make-up-Looks wurden plötzlich nicht mehr gesehen, stattdessen setzte sich ein purer und eher schlichter Nude-Look durch. Mittlerweile zieht aber auch der Pflegemarkt nach. Vor allem die jungen Pflegemarken setzen konsequent auf Minimalismus und entwickeln Produkte mit einem cleanen Design, wenigen, aber dafür hochwirksamen Rohstoffen und einer übersichtlichen Produktrange. Viele Kosmetikprodukte kommen dabei völlig ohne Parabene, Silikone, Mineralöle und Duftstoffe aus. Der bewusste Verzicht auf chemische, synthetische und genmodifizierte Inhaltsstoffe ist sicherlich ein Hauptmerkmal des Minimalismus in der Kosmetik.
Gerade in der Naturkosmetik bietet Minimalismus erheblichen Spielraum für sanfte Texturen und schnörkellose Rezepturen. Verwendet werden im Idealfall ausschließlich effektiv hautpflegende, pure, pflanzliche Öle und Extrakte. Oft kommt eine gesamte Kosmetiklinie ohne synthetische Zusätze wie beispielsweise Konservierungsmittel, Emulgatoren oder Duft- und Füllstoffe aus. Auf Alkohol und Palmöl wird ebenso gerne verzichtet, stattdessen sorgen Skin-Superfoods wie Moringa-, Argan- oder Chiasamenöl für einen wundervollen strahlenden Teint. Ganz typisch für den Trend ist auch die Abkehr von all den All-in-one-Zauberwaffen. Stattdessen beschränkt sich jedes Produkt nur noch auf einen Nutzen.
Dank der Beschränkung auf nur wenige hochwertige Inhaltsstoffe kommt es zudem deutlich seltener zu Unverträglichkeiten oder Allergien.
Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass Minimalismus für all jene Verbraucher gedacht ist, die keinerlei Kompromisse auf Kosten der Umwelt und der eigenen Gesundheit eingehen möchten und trotzdem die persönliche Schönheit hervorheben wollen. Denn eine Tatsache steht fest: Minimalismus und Nachhaltigkeit gehen meistens Hand in Hand.
Clevere Pflegemarken haben sich Minimalismus bereits auf die Fahne geschrieben und stellen Produkte her, die teilweise nur drei bis maximal fünf Inhaltsstoffe enthalten und somit komplett auf das Wesentliche reduziert sind. Puristische Kosmetik macht schließlich jede Menge Sinn: Wenige Inhaltsstoffe vermindern nämlich, wie schon erwähnt, das Risiko einer allergischen Reaktion.
Die Umsetzung minimalistischer Kosmetikrezepturen
Hautschonend, möglichst natürlich, aber dennoch hochwirksam: Wer als Hersteller oder Anbieter von Kosmetikprodukten auf Minimalismus setzt, entscheidet sich bewusst für wenige, sorgfältig ausgewählte Inhaltsstoffe mit hohem Nutzen. Von diesen Inhaltsstoffen gibt es glücklicherweise reichlich, so dass quasi alle Anwendungsgebiete bedient werden können. Natürliches Kokosnuss-Öl ist nur ein Beispiel: Eine entsprechende Feuchtigkeitscreme ist wunderbar sanft und gleichzeitig aber auch sehr effektiv. Auch Sheabutter ist für Minimalismus Pflegeprodukte eine ausgezeichnete Wahl. Grundsätzlich eignen sich für Minimalismus all jene natürlichen Stoffe, die ausschließlich durch physische Verfahren wie beispielsweise Kaltpressen oder Extraktion gewonnen werden. Diese Stoffe werden in der Regel besser von der Haut erkannt und können daher auch sofort aufgenommen werden. Die Haut wird mit vollständig aktiven Nährstoffen versorgt und regeneriert sich dadurch besonders schnell. Mögliche Inhaltsstoffe, die aus Kaltpressung gewonnen werden, sind reines Arganöl aus Marokko, Marulaöl aus Indien, Baobaböl aus Südafrika und Paranussöl aus Peru. Diese Stoffe zeichnen sich durch eine höchste Qualität aus und brauchen neben sich überhaupt keine anderen „Mitspieler“, sie dienen in einem Pflegeprodukt also als Hauptwirkstoff und symbolisieren eine minimalistische Kosmetik auf perfekte Weise. Pur statt üppig und überladen, angenehm frisch statt chemisch konserviert und je nach Bedarf auch zu 100 Prozent vegan: Minimalismus ist ein Kosmetiktrend, der sicherlich noch viele Anhänger gewinnt und wohl auch lange Zeit kein Ende finden wird. Denn eigentlich haben wir es hier mit mehr als nur einem Trend zu tun: Minimalismus ist eine Lebensart, die schon immer von zahllosen Menschen befürwortet wurde.
Minimalismus: Natürlichkeit ist Trumpf
Viele Hautprobleme werden durch eine Überpflege deutlich schlimmer, manchmal entstehen die Probleme sogar erst dann, wenn der Mensch seiner Haut in puncto Pflege und Make-up zu viel zumutet. Die Haut muss in diesen Fällen mit Stoffen fertig werden, die gar nicht zu den individuellen Bedürfnissen passen und mehr schaden als nutzen. In der Werbung wird dem Verbraucher vorgegaukelt, dass er ständig an seiner Haut arbeiten und herumwerkeln müsse, um gut auszusehen. Dabei stimmt das gar nicht. Mit wenigen, dafür aber wirklich durchdachten und minimalistischen Produkten lassen sich meist viel bessere Ergebnisse erzielen. Für die Überpflege kennt die Fachwelt inzwischen sogar einen Namen: Periorale Dermatitis nennt sich die Hautkrankheit, die sich mit Pusteln, Schuppen und Flecken bemerkbar macht. Betroffen sind vor allem besonders pflegeaffine Frauen, die viele Beautyprodukte ausprobieren und anwenden. Das sogenannte Layering, ein Kosmetiktrend aus den asiatischen Ländern, ist ein gutes Beispiel für eine Überpflege. Hier handelt es sich um eine Methode, bei der fünf, sechs oder noch mehr Produkte nacheinander auf die Haut aufgetragen werden. Diese Produkte enthalten jeweils bis zu 30 Inhaltsstoffe: Die Haut muss beim Layering also mit 150 bis 300 Inhaltsstoffen fertig werden und ist damit natürlich hoffnungslos überfordert. Die Umkehr zu einer minimalistischen Kosmetik entlastet die Haut ganz deutlich und unterstützt sie dabei, sich endlich wieder optimal zu regenerieren.
Minimalismus und Cosmacon
Cosmacon unterstützt Sie dabei, sich bei der Entwicklung neuer Rezepturen auf das Wesentliche zu beschränken. Wir begleiten Sie bei der Umsetzung Minimalistischer Kosmetikprodukte und zeigen Ihnen gerne, mit welchen hochwertigen Inhaltsstoffen Sie die gewünschten Ergebnisse optimal erreichen können: ganz ohne üppige Rohstoff-Cocktails, deren Mixturen oftmals eine starke Belastung für die Haut darstellen.