Tucumã

Tucumã - Astrocaryum Vulgare Seed Butter

Der Tucumã-Baum, mit botanischem Namen Astrocaryum vulgare, wächst im Amazonas-Gebiet in der Nähe von Flüssen und erreicht eine Höhe von zehn bis 15 Metern.

Die Palme ist vor allem in Brasilien in den Regionen Pará, Maranhão und Amapá verbreitet und wird auch Tucumã oder Tucumã-do-Pará, genannt. Beschrieben wurde sie erstmals 1824.

Sie wächst mehrstämmig, wobei die einzelnen Stämme einen Durchmesser von 10-20 cm haben. Sie gibt als äußerst regenerationsfähig und kann auch nach Brand wieder austreiben.

 

Was liefert der Tucumã-Baum?

Die Palme liefert zwei bis fünf Fruchtbündel pro Jahr, von denen jedes durchschnittlich 300 Früchte enthält. Ausgewachsen produziert sie ca. 50 kg Früchte pro Jahr

Der Kern, der auch Tukan- oder große Panamanuss genannt, wird wiegt ca. 30 g. Aus ihm wird das Kernöl gewonnen, das in der Kosmetik verwendet wird.

Aus dem harten Kernholz fertigten die Ureinwohner schwarze Ringe, die sie und die Sklaven als Ehering trugen. Heute haben die schwarzen Ringe Souvenircharakter und werden als Zeichen der Freundschaft, aber auch der Solidarität mit dem Armen getragen.

Die Wurzelextrakte werden traditionell in der Volksmedizin verwendet.

Das Kunsthandwerk nutzt die robusten Fasern der Blätter zum Korbflechten.

Das nahrhafte Fruchtfleisch findet in Saft und Eis und dem sogenannten Tucumã-Wein sowie in der Küche Verwendung.

 

Wertvolle Bestandteile des Tucumã

Die Tucumã-Butter ist reich an gesättigten Fettsäuren. Das Verhältnis von gesättigten/ungesättigten Fettsäuren ist 97/3.

Aufgrund des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren, wie der mittelkettigen Laurin- und Myristinsäure, hat sie eine hohe Resistenz gegen Oxidation und wird nicht schnell ranzig.

Erwähnenswert ist die hohe Konzentration der orangen Frucht an β-Carotin (52 mg/100g Fruchtfleisch). Im Vergleich haben Möhren 6,6mg/100g.

 

Laurinsäure                45%

Myristinsäure              28%

Ölsäure                       14%

Palmitinsäure             6%

Stearinsäure               2,5%

Linolsäure                  2%

Caprinsäure               < 1,5%

Palmitoleinsäure        <1%

 

Tucumã-Buttert hat ein ähnliches Fettsäureprofil wie die Murumuru-Butter und einen ähnlich hohen Schmelzpunkt bei 30 – 32°C.

 

Wertvolle Eigenschaften von Tucumã in der Kosmetik

Aufgrund ihres Laurinsäuregehalts und ihrer Konsistenz eignet Tucumã-Butter sich für Naturseifen, als Konsistenzgeber für kosmetische Produkte, für die Pharmazie und Apothekenkosmetik, wobei die reine Qualität vorausgesetzt wird. Sie ergibt eine ideale Basis für Lotionen, Seifen, Salben, Haarkuren, Shampoos, ist aufgrund ihrer Substanz als Massagecreme geeignet und kann gut mit anderen Pflanzenfetten gemischt werden.

Sie reduziert den transepidermalen Wasserverlust, stellt den Hydrolipidfilm wieder her und stärkt die Hautbarriere.

Sie eignet sich für trockenes Haar, geschädigtes Haar und Haar mit Spliss. Sie durchdringt die Cuticula, um strukturierende Lipide zu ersetzen. Sie wirkt feuchtigkeitsspendend und glättend, gibt dem Haar wieder Elastizität und Stärke.

Dank ihrer filmbildenden Eigenschaften bietet sie sich für die Pflege von lockigem und krausem Haar an, hat Anti-Frizz-Effekt und verleiht dem Haar Glanz. Zudem schützt der Film gegen Umwelteinflüsse (Anti-Pollution).

Tucuma-Butter verteilt sich gut auf der Haut, zieht ohne Fettglanz ein und ist darum auch für fettige Haut geeignet. Sie hinterlässt ein seidiges, weiches, nicht fettendes Hautgefühl.

 

100% natürlicher Ersatz für Silikon

Tucumã-Butter bildet aufgrund der Fettsäurezusammensetzung einen transparenten Schutzfilm auf der Haut, der in der Wirkung ähnlich ist wie Silikon.

Silikonöl ist ein dünnflüssiges Öl mit wasserabstoßender Wirkung.

Die synthetischen Polymere mit Siliciumatomen sind oberflächenaktiv, chemisch stabil, hautverträglich, nicht okklusiv und haben ein gutes Spreitvermögen.

Die häufigsten Vertreter sind Dimethicone und Cyclomethicone. Silikone sind wasserunlöslich und haben eine niedrige Oberflächenspannung. Die niedrige Oberflächenspannung ist der Grund für ihr gutes Spreitvermögen; sie bilden auf der Haut Schutzfilme und werden in der Kosmetik eingesetzt, um glatte, geschmeidige Oberflächen auf Haut oder Haar zu erzeugen, vor äußeren Einflüssen zu schützen und die sensorischen Eigenschaften von Haut- und Haarpflegeprodukten zu verbessern.

Als hydrophobe Substanzen eignen sie sich vor allem für Hautschutzcremes, Babycremes, Sonnenschutzmittel, haben ein nicht fettendes Hautgefühl.

In Lippenstiften verbessern sie das Hautgefühl, in Shampoo und Conditioner die Nasskämmbarkeit des Haares und verleihen dem Haar Glanz und seidigen Griff, ohne es zu beschweren. In dekorativer Kosmetik optimieren sie die Auftragung und die Haftfestigkeit, verleihen Gesichtscreme eine glatte, nicht fettende Konsistenz, bilden einen Schutzfilm, ohne abzudichten, schützen das, Haar vor Spliss und geben ihm Glanz

Silikone sind also nicht per se schlecht. Sie sind ungiftig, nicht allergen, sicher, da nicht auf Erdölbasis, nicht komedogen, fördern kein bakterielles Wachstum, vermindern den transepidermalen Wasserverlust, sind atmungsaktiv und werden im medizinischen Bereich bei Rötungen z.B. Rosacea oder Hautreizungen, verwendet.

Silikone sind in die Kritik geraten und „Silikon-frei“ ist mittlerweile ein positives Produktargument, das vor allem mit schlechter biologischer Abbaubarkeit begründet wird.

Billige Silikone können zudem Schadstoffe enthalten. Sie können durch ihre Filmbildung die Aufnahme von Pflegestoffen in die Haut bzw. das Haar verhindern, haben also nur bedingt pflegende Eigenschaften. Wenn Silikone als wasserlöslich bezeichnet werden, heißt das nur, dass sie von der Haut abwaschbar sind.

Da bietet sich Tucumã-Butter als Silikon-Alternative mit Pflegeeffekt an. Tucumã-Butter besitzt gleichwertige sensorische Eigenschaften und bestes Spreitvermögen ebenso wie Murumuru-Butter. (s. > Murumuru), (s. > Ersatz für Silikon)

Die Tucumã-Butter des brasilianischen Rohstoffanbieters Beraca ist 100 Prozent natürlich, nachhaltig und eine effiziente Alternative zu Silikonen in kosmetischen Formulierungen.

Wie die Murumuru-Butter kann Tucumã-Butter übrigens auch Kokosöl ersetzen und somit eine reiche Laurinsäurequelle bieten.

 

Nachteile

Auf dem Markt befinden sich auch minderwertige Produkte, die mit anderen Fetten und Füllstoffen gestreckt sind.

Darum ist es wichtig, auf die gute Herkunft zu achten, die mit verschiedenen Zertifizierungen garantiert wird. Beispielsweise ist gute Qualität von Tucumã-Butter des brasilianischen Rohstoffanbieters Beraca zu erwarten, die durch Ecocert, Cosmos, USDA Organic, Organico Brasil, Euro-Bio-Label zertifiziert sind.

 

Steckbrief:  Tucumã

INCI: Astrocaryum Vulgare Seed Butter

CAS-Nummer: 942505-39-7

Herkunft: Brasilien

Gewinnung: Kaltpressung

Lagerung: kühl, trocken, lichtgeschützt

Lagertemperatur: 14 – 18 °C

Haltbarkeit: ungeöffnet 18 Monate

Bestandteile: Laurinsäure, Myristinsäure, Ölsäure, β-Carotin

Wirkung: hält die Feuchtigkeitsbalance der Haut aufrecht, stärkt die Haarfaser, antioxidativ, 100% natürliche Alternative zu Silikon, gut zu verteilen

Verwendung: Haut- und Haarpflegeprodukte mit neuen Texturen mit exklusiven sensorischen Eigenschaften

Einsatzkonzentration: 0,2 – 5%

 

Tucumã – eine neue Sensorik

Ob in Anti-Aging-Cremes, Feuchtigkeitscremes, -balsamen, -lotionen, Naturseifen, Tucumã-Butter bietet sich für Haut- und Haarpflegeprodukte mit exklusiven sensorischen Eigenschaften sowie als vielseitiger Konsistenzgeber an. Als 100prozentige Silikonalternative erlaubt Tucumã-Butter zu Recht die Aussage „ohne Silikon“ und ermöglicht, eine angenehme Sensorik mit pflegenden Eigenschaften zu verbinden. Cosmacon berät Sie gern über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Tucumã-Butter und entwickelt innovative Formulierungen mit diesem Inhaltsstoff.