Allergene Duftstoffe
In der aktuellen Kosmetikverordnung ist vorgeschrieben, dass allergene Duftstoffe in kosmetischen Produkten deklariert werden müssen. Obwohl nicht jeder automatisch eine Allergie entwickelt, birgt der Einsatz solcher Stoffe bei einigen wenigen Menschen ein Risiko allergischer Reaktionen. Der Duft eines Produktes spielt eine entscheidende Rolle für seinen Markterfolg. Unser Geruchssinn ist von solch grundlegender Bedeutung, dass wir uns seiner Wirkung kaum entziehen können, und oft können wir nicht erklären, warum wir manche Düfte lieben und andere ablehnen. Viele kosmetische Produkte werden parfümiert, um ein bestimmtes Konzept oder eine Markenbotschaft zu vermitteln oder um den Eigengeruch der Roh- und Wirkstoffe zu überdecken.
Welche Probleme können durch allergene Duftstoffe verursacht werden?
Einige Parfum-Komponenten können bei Hautkontakt Reizungen verursachen, die sich in Form von Hautrötungen, Juckreiz oder Ausschlägen zeigen. In einigen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen, wie zum Beispiel Ekzemen, die durch eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst werden. Wenn sich eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff entwickelt hat, bleibt diese lebenslang bestehen und tritt bei erneutem Kontakt mit dem Allergen wieder auf. Die Stärke der Reaktion hängt von der betroffenen Person, der Art des Stoffes und der verwendeten Menge ab, wobei bei Duftstoffen bereits kleine Mengen ausreichen können.
Einige Duftstoffkomponenten verursachen anfangs keine allergischen Reaktionen. Auf der Haut können sie jedoch durch Einwirkung von Luftsauerstoff, UV-Licht oder biochemische Reaktionen im Körper chemisch verändert werden. Diese modifizierten Moleküle können dann allergische Reaktionen auslösen. Es ist also wichtig, bei der Verwendung von duftenden Produkten aufmerksam zu sein und auf mögliche Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen zu achten.
Sind Allergene Duftstoffe bekannt?
In der EU sind 26 Duftstoffe als potenzielle Allergene identifiziert, die in kosmetischen Produkten deklariert werden müssen, wenn sie eine bestimmte Konzentration überschreiten. Seit die ersten 26 Allergene Duftstoffe bestimmt wurden, ist nachgewiesen worden, dass auch weitere Parfumstoffe allergische Reaktionen auslösen.
Deklarationspflichtige Duftstoffallergene
INCI-Name | CAS-Nummer |
---|---|
Amyl cinnamal | 122-40-7 |
alpha-Amylcinnamyl alcohol | 101-85-9 |
Anise alcohol | 105-13-5 |
Benzyl alcohol | 100-51-6 |
Benzyl benzoate | 120-51-4 |
Benzyl cinnamate | 103-41-3 |
Benzyl salicylate | 118-58-1 |
Cinnamal | 104-55-2 |
Cinnamyl alcohol | 104-54-1 |
Citral | 5392-40-5 |
Citronellol | 106-22-9 |
Coumarin | 91-64-5 |
Eugenol | 97-53-0 |
Farnesol | 4602-84-0 |
Geraniol | 106-24-1 |
Hexyl cinnamal | 101-86-0 |
Hydroxycitronellal | 107-75-5 |
Hydroxyisohexyl-3- cyclohexene carboxyaldehyde | 31906-04-4 |
Isoeugenol | 97-54-1 |
Alpha-isomethyl ionone | 127-51-5 |
d-Limonene | 5989-27-5 |
Linalool | 78-70-6 |
Methyl-2-octynoate | 111-12-6 |
Evernia prunastri/oak moss | 90028-68-5 |
Evernia furfuracea/tree moss | 90028-67-4 |
Die von Dermatologen gemeldeten Allergiefällen, wurden systematisch ausgewertet und der Wissenschaftliche Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ identifizierte weitere 56 Stoffe, die als „anerkannte Kontaktallergene“ für den Menschen eingestuft wurden. Mit den bereits bekannten 26 Allergene Duftstoffen umfasst die Liste nun 82 Parfumstoffe (54 chemische Duftstoffe und 28 Naturextrakte).
Duftstoffallergene
INCI-Name oder Parfumname nach CoSing | CAS-Nummer |
---|---|
ACETYLCEDRENE | 32388-55-9 |
AMYL CINNAMAL | 122-40-7 |
AMYL CINNAMYL ALCOHOL | 101-85-9 |
AMYL SALICYLATE | 2050-08-0 |
trans-ANETHOLE | 4180-23-8 |
ANISE ALCOHOL | 105-13-5 |
BENZALDEHYDE | 100-52-7 |
BENZYL ALCOHOL | 100-51-6 |
BENZYL BENZOATE | 120-51-4 |
BENZYL CINNAMATE | 103-41-3 |
BENZYL SALICYLATE | 118-58-1 |
CAMPHOR | 76-22-2 / 464- 49-3 |
beta-CARYOPHYLLENE (ox.) | 87-44-5 |
CARVONE | 99-49-0 / 6485- 40-1 / 2244-16-8 |
CINNAMAL | 104-55-2 |
CINNAMYL ALCOHOL | 104-54-1 |
CITRAL | 5392-40-5 |
CITRONELLOL | 106-22-9 / 1117-61-9 / 7540-51-4 |
COUMARIN | 91-64-5 |
(DAMASCENONE ) ROSE KETONE-4 | 23696-85-7 |
alpha-DAMASCONE (TMCHB) | 43052-87-5 / 23726-94-5 |
cis-beta-DAMASCONE | 23726-92-3 |
delta-DAMASCONE | 57378-68-4 |
DIMETHYLBENZYL CARBINYL ACETATE (DMBCA) | 151-05-3 |
EUGENOL | 97-53-0 |
FARNESOL | 4602-84-0 |
GERANIOL | 106-24-1 |
HEXADECANOLACTONE | 109-29-5 |
HEXAMETHYLINDANOPYRAN | 1222-05-5 |
HEXYL CINNAMAL | 101-86-0 |
HYDROXYISOHEXYL 3-CYCLOHEXENE CARBOXALDEHYDE (HICC) | 31906-04-4 / 51414-25-6 |
HYDROXYCITRONELLAL | 107-75-5 |
ISOEUGENOL | 97-54-1 |
alpha-ISOMETHYL IONONE | 127-51-5 |
(DL)-LIMONENE | 138-86-3 |
LINALOOL | 78-70-6 |
LINALYL ACETATE | 115-95-7 |
MENTHOL | 1490-04-6 / 89- 78-1 / 2216-51- 5 |
6-METHYL COUMARIN | 92-48-8 |
METHYL 2-OCTYNOATE | 111-12-6 |
METHYL SALICYLATE | 119-36-8 |
3-METHYL-5-(2,2,3-TRIMETHYL-3- CYCLOPENTENYL)PENT-4-EN-2-OL | 67801-20-1 |
alpha-PINENE and beta-PINENE | 80-56-8 and 127-91-3, resp. |
PROPYLIDENE PHTHALIDE | 17369-59-4 |
SALICYLALDEHYDE | 90-02-8 |
alpha-SANTALOL and beta-SANTALOL | 115-71-9 and 77-42-9, resp. |
SCLAREOL | 515-03-7 |
TERPINEOL (mixture of isomers) | 8000-41-7 |
alpha-TERPINEOL | 10482-56-1 / 98-55-5 |
Terpinolene | 586-62-9 |
TETRAMETHYL ACETYLOCTAHYDRONAPHTHALENES | 54464-57-2 / 54464-59-4 / 68155-66-8 / 68155-67-9 |
TRIMETHYL-BENZENEPROPANOL (Majantol) | 103694-68-4 |
VANILLIN | 121-33-5 |
CANANGA ODORATA and Ylang-ylang oil | 83863-30-3; 8006-81-3 |
CEDRUS ATLANTICA BARK OIL | 92201-55-3; 8000-27-9 |
CINNAMOMUM CASSIA LEAF OIL CINNAMOMUM ZEYLANICUM BARK OIL | 8007-80-5; 84649-98-9 |
CITRUS AURANTIUM AMARA FLOWER / PEEL OIL | 8016-38-4; 72968-50-4 |
CITRUS BERGAMIA PEEL OIL EXPRESSED | 89957-91-5 |
CITRUS LIMONUM PEEL OIL EXPRESSED | 84929-31-7 |
CITRUS SINENSIS (syn.: AURANTIUM DULCIS) PEEL OIL EXPRESSED | 97766-30-8; 8028-48-6 |
CYMBOPOGON CITRATUS / SCHOENANTHUS OILS | 89998-14-1; 8007-02-1; 89998-16-3 |
EUCALYPTUS SPP. LEAF OIL | 92502-70-0; 8000-48-4 |
EUGENIA CARYOPHYLLUS LEAF / FLOWER OIL | 8000-34-8 |
EVERNIA FURFURACEA LICHEN EXTRACT | 90028-67-4 |
EVERNIA PRUNASTRI | 90028-68-5 |
JASMINUM GRANDIFLORUM / OFFICINALE | 84776-64-7; 90045-94-6; 8022-96-6 |
JUNIPERUS VIRGINIANA | 8000-27-9; 85085-41-2 |
LAURUS NOBILIS | 8002-41-3; 8007-48-5; 84603-73-6 |
LAVANDULA HYBRIDA | 91722-69-9 |
LAVANDULA OFFICINALIS | 84776-65-8 |
MENTHA PIPERITA | 8006-90-4; 84082-70-2 |
MENTHA SPICATA | 84696-51-5 |
MYROXYLON PEREIRAE | 8007-00-9 |
NARCISSUS SPP. | diverse |
PELARGONIUM GRAVEOLENS | 90082-51-2; 8000-46-2 |
Pinus mugo | 90082-72-7; 97676-05-6 |
POGOSTEMON CABLIN | 8014-09-3; 84238-39-1 |
ROSE FLOWER OIL (ROSA SPP.) | Diverse |
SANTALUM ALBUM | 84787-70-2; 8006-87-9 |
TURPENTINE (oil) | 8006-64-2; 9005-90-7; 8052-14-0 |
Verbena absolute (Lippia citriodora Kunth.) | 8000-34-8 |
Auch Innenräume werden parfümiert, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen oder den Verbraucher zu einem bestimmten Kaufverhalten zu bewegen. Man schätzt die Zahl der Betroffenen in Deutschland auf circa 15-20 Prozent, damit sind die Duftstoffe nach Nickel (15 Prozent) die zweithäufigsten Auslöser von Kontaktallergien.
Die Kalkulation Dienstleistungen Kosmetik ist bei Cosmacon ganz einfach: Nach Ihrer Anfrage bekommen Sie innerhalb von 24 Stunden einen kompletten Überblick der maximalen Kosten. Wenn wir dann eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet haben, machen wir Ihnen zu Ihren Wunschprodukten ein Festpreisangebot.
Allergietest mit Duftstoffen
Für den Epikutantest stehen dem Hautarzt zwei Testmischungen zur Verfügung: Duftstoff-Mix I und Duftstoff-Mix II. Die häufigsten positiven Reaktionen treten bei Isoeugenol und Eichenmoos auf. Seit 2007 können bei konkreten Verdachtsfällen auch Einzeltests auf die 26 kennzeichnungspflichtigen allergenen Duftstoffe durchgeführt werden. Dies erleichtert die Identifizierung des Auslösers erheblich.
Vermeidung allergener Duftstoffe
Wenn Sie positiv auf einen oder mehrere allergene Duftstoffe getestet wurden, sollten Sie diese vermeiden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Duftstoff aus den 26 kennzeichnungspflichtigen Duftstoffen stammt. Anhand der INCI-Bezeichnung auf den Produktverpackungen können Sie erkennen, ob der spezifische Duftstoff enthalten ist oder nicht. Die Kosmetikrichtlinie schreibt vor, dass bei „Rinse-off-Produkten“ (z.B. Peelings, Duschgele, Shampoos), die mehr als 0,01% enthalten, eine Kennzeichnung erfolgen muss. Bei Produkten, die auf der Haut verbleiben („leave-on“, z.B. Lotionen, Make-up, Sonnengele, Deos), liegt die Deklarationspflicht bei über 0,001% Duftstoffallergen.
Mögliche Erweiterung der Liste kennzeichnungspflichtiger Duftstoffe
Aktuell befindet sich der Bereich der Analytik und Deklaration allergener Duftstoffe in Kosmetika in einem dynamischen Zustand. Bestimmte Duftstoffe in Kosmetika sind generell deklarationspflichtig, wenn sie eine bestimmte Menge überschreiten (10 ppm für Produkte, die auf der Haut verbleiben, und 100 ppm für Produkte, die abgespült werden). Es gibt auch Verbote für den Einsatz bestimmter Duftstoffe in Kosmetika. Zum Beispiel dürfen Produkte, die Atranol, Chloratranol oder Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexene Carboxyaldehyde (Lyral) enthalten, ab dem 23. August 2021 nicht mehr verkauft werden. Ebenso ist ab März 2022 ein Verkaufsverbot für den Duftstoff Butylphenyl Methylproprional (Lilial) in Kraft getreten.
Die neue Verordnung 2023/1545 sieht vor, dass dem Anhang III 56 neue Duftstoffbestandteile hinzugefügt werden. Die Präsenz dieser Bestandteile muss auf dem Etikett angegeben werden, sofern sie in Leave-on- und Rinse-off-Produkten eine Konzentration von 0,001% bzw. 0,01% erreichen. Dadurch würde Verbrauchern mehr Sicherheit geboten, um mögliche allergene Duftstoffe zu meiden. Einige Parfumhäuser haben bereits begonnen, ein Parfumbriefing ohne die 82 allergenen Duftstoffe anzubieten, was es ermöglicht, die Duftwelt einzuschränken, aber dennoch viele Möglichkeiten bietet.
Der sicherste Weg ist jedoch die Verwendung von parfumfreien (allergenfreien) Kosmetikprodukten, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Fokus auf Transparenz: Die Deklaration allergener Duftstoffe in Kosmetika
Parfüme sind in kosmetischen Produkten weit verbreitet und können für viele Menschen ein angenehmer Bestandteil sein. Solange keine bekannten Allergien oder Hautempfindlichkeiten vorliegen, können Parfüme bedenkenlos verwendet werden. Es ist wichtig, dass Verbraucher, die bekanntermaßen auf bestimmte Duftstoffe allergisch reagieren, aufmerksam sind und Produkte mit den entsprechenden Allergenen meiden. Die Deklaration allergener Duftstoffe auf den Produktverpackungen hilft dabei, potenziell problematische Inhaltsstoffe zu erkennen und zu vermeiden. Indem Verbraucher achtsam sind und bei Bedarf auf parfümfreie oder allergenfreie Produkte zurückgreifen, können sie allergische Reaktionen vermeiden und sicherer die Vorteile von Kosmetika genießen. Wir beraten Sie gerne in dieser Angelegenheit, damit Ihr Produkt so verträglich wie möglich wird.
Quellen:
Skin safety and health prevention: an overview of chemicals in cosmetic products.; J Prev Med Hyg. 2019 Mar 29;60(1):E50-E57.
Allergic contact dermatitis caused by cosmetic products.; Actas Dermosifiliogr. 2014 Nov;105(9):822-32.