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Hydratation der Haut

Hydratation der Haut Die moderne Kosmetik hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, die individuelle Schönheit zu unterstreichen, sondern auch die Haut optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Diese so genannte Hydratation der Haut hält die Haut gesund und elastisch, beugt vorzeitiger Faltenbildung vor und stärkt die natürliche Hautbarriere. Denn diese Barrierefunktion ist die wichtigste Aufgabe der Haut: Sie schützt den Organismus vor dem Austrocknen und vor schädlichen Einflüssen von außen.

Als Kontaktfläche zur Umwelt spielt die äußere Hautschicht (Epidermis) eine besonders wichtige Rolle. Sie muss unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen stets absolut flexibel und geschmeidig bleiben. Die Hydratation der Haut wirkt in dieser äußersten Hautschicht als zuverlässiger Weichmacher in einem komplexen System von Lipid- und Proteinstrukturen. Normalerweise bräuchte die menschliche Haut keine Hilfsmittel zur Feuchtigkeitszufuhr, denn die notwendigen Substanzen werden im Prozess der Hautneubildung ständig neu gebildet. Doch leider gibt es zahlreiche Faktoren, die zu einem übermäßigen Feuchtigkeitsentzug beitragen. Dazu gehören zum einen Gewohnheiten wie zu lange Sonnenbäder und zu ausgiebiges Baden bei hohen Wassertemperaturen, zum anderen Einflüsse wie trockene Heizungsluft, Wind und Kälte. Auch die Verwendung von zu starken und alkalischen Körperreinigungsmitteln kann die Hydratation der Haut negativ beeinflussen. In der Kosmetik werden deshalb so genannte Natural Moisturizing Factors / NMF eingesetzt, also Feuchthaltemittel (manchmal auch Moisturizer genannt), die je nach Anwendung in Feuchtigkeits- und Handcremes, Bodylotions und Aftersun-Produkten integriert sind. Sie gleichen den Feuchtigkeitsverlust aus bzw. kompensieren ihn und tragen so wesentlich zu einer gesunden, prallen und glatten Haut bei.

 

So funktioniert die Hydratation der Haut in der modernen Kosmetik

Es gibt verschiedene Strategien, um die Hydratation der Haut zu verbessern.

Eine dieser Strategie ist die Wasserbindung im Stratum Corneum. Diese äußere Schicht der Epidermis wird auch als Hornschicht bezeichnet und enthält unter anderem die Poren der menschlichen Schweißdrüsen und die Öffnungen der Talgdrüsen. Hygroskopische Moleküle wie Harnstoff, Glycerinlactat, Pyrrolidincarbonsäure, Salze oder auch Aminosäuren ziehen in dieser Schicht große Mengen Wasser an und binden es.

Bei der Hydratation der Haut geht es aber nicht nur um die Zufuhr von Feuchtigkeit, sondern auch darum, den übermäßigen Wasserverlust möglichst gering zu halten.

Eine weitere Strategie besteht daher darin, das Wasser in der Hornschicht durch gezielte Applikation einer wasserundurchlässigen Schicht einzuschließen. Eine solche Okklusion kann durch das Auftragen von Fettsalben erreicht werden: Vaseline, Melkfett und Nachtkerzenöl sind bekannte Beispiele.

Auch die Verbesserung der Hautbarriere ist ein wirksames Mittel, um die Hydratation der Haut zu optimieren. Aquaporine, in die Zellmembranen eingebaute Peptide, steuern den Transport von Wasser und anderen Stoffen wie Glycerin durch die Membranen. Sie sind damit verantwortlich für die Verteilung der Feuchtigkeit in und um die Zellen.

Diese Aquaporine können heute durch viele Wirkstoffe (u.a. Vitamine) stimuliert werden. Denn wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Haut sinkt, nimmt auch die Zahl der Aquaporine ab.

Eine letzte bewährte Strategie ist die Hydratation der Haut durch Osmolyte wie Betain und Taurin. Osmolyte sind winzige Moleküle, die die Hautzellen vor dem Austrocknen schützen und die natürliche Hautbarriere in ihrer Schutzfunktion unterstützen. Sie ermöglichen eine optimale Regulierung des Wasserhaushaltes der Haut.

 

Die wichtigsten Mittel zur Hautbefeuchtung

Glycerin

Glycerin gehört zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren (Natural Moisturizing Factors, NMF) und wird sehr häufig zur Befeuchtung der Haut eingesetzt. Es verbessert die Geschmeidigkeit der Haut, beschleunigt gleichzeitig die Barriere-Regeneration und sorgt für eine Stabilisierung des Hautzustandes.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „Glycerin„.

Harnstoff

Harnstoff, auch bekannt als Urea, ist eine Substanz, die überall im menschlichen Körper vorkommt. Er entsteht als Endprodukt des Eiweißstoffwechsels und ist ein wichtiges Feuchthaltemittel der oberen Hornschicht. Harnstoff ist in der Lage, Wasserstoffbrücken aufzubrechen und Juckreiz zu unterdrücken. Harnstoff wird sehr häufig zur Hydratation der Haut eingesetzt.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „Urea„.

Natriumlaktat/Milchsäure

Natriumlaktat wird in der Kosmetik häufig mit Milchsäure kombiniert und ist stark hygroskopisch. Als starker Puffer wirkt es in Verbindung mit Milchsäure wachstumshemmend auf Bakterien. Grundsätzlich ist das Natriumsalz der Milchsäure Bestandteil des NMF und ein sehr bewährter Feuchthaltefaktor.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „Natriumlaktat und Milchsäure„.

Ectoin

Das wasserbindende Pyrimidinderivat erhöht die sogenannte Irritationsschwelle der Haut und wird vor allem in Produkten zur Hydratation der Haut eingesetzt, die sich speziell an empfindliche Haut richten.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist einer der bekanntesten und bewährtesten hochmolekularen Hautfeuchthaltefaktoren und entfaltet seine Wirkung direkt an der Hautoberfläche. Sie bildet auf der Haut einen eleganten und schön seidigen Film, der gleichzeitig eine schützende Wirkung hat. Hyaluronsäure kommt natürlicherweise im menschlichen Körper vor und kann bis zum 6.000-fachen ihres Eigengewichts an Wasser binden.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „Hyaluronsäure, das hauteigene Polymer„.

Sorbitol

Sorbitol ist ein sechswertiger Zuckeralkohol und ein natürlich vorkommendes Kohlenhydrat, das wasserbindende Eigenschaften besitzt und somit Glycerin ähnelt. In Verbindung mit Ethanol, Glycerin oder Glykolen entwickelt Sorbitol eine ausgezeichnete antimikrobielle Wirkung in Präparaten, die frei von Konservierungsstoffen sind, ohne jedoch sensibilisierend zu wirken.

Pyrrolidoncarbonsäure

Pyrrolidoncarbonsäure (auch PCA oder Pyrrolidone Carboxylic Acid genannt) ist ein fester Bestandteil des NMF, des Natural Moisturizing Factors. Ihre Salze binden Wasser in der Haut und mindern somit den transepidermalen Wasserverlust. Die Säure wird nahezu immer als Natrium-Salz eingesetzt und ist sehr hygroskopisch. In der menschlichen Haut kommt sie zu etwa 12,0 Prozent vor.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „PCA„.

Glycerylglucose

Die Verbindung aus Glycerin und Glucose ist ein natürlicher Stoff, der Wasser bindet und das Aquaporin-3 stimuliert. Es gibt zahlreiche analoge Glycoside, die sich ähnlich verhalten. Der Stoff findet in vielen feuchtigkeitsspendenden Cremes und anderen Produkten zur Hydratation der Haut und gegen Hautalterung Anwendung.

Auferstehungspflanzen (Myrothamnus)

Myrothamnus ist eine Pflanzengattung der Myrothamnaceae-Familie. Der kostbare Extrakt, der aus der Art Myrothamnus flabellifoila gewonnen wird, schützt die Membranstrukturen und Hautlipide durch den besonders hohen Anteil an Polyphenolen, Galloyl-Chinasäure und Trehalose gegen Stress wie Austrocknung und Oxidation. Außerdem ist der Extrakt in der Lage, die Hautbarriere zu kräftigen und auf diese Weise sichtbar die Hautbeschaffenheit zu verbessern.

Polysaccharide (Aloe Vera)

Polysaccharide, die in der Aloe vera enthalten sind, haben eine entzündungshemmende, antimykotische antivirale, antibakterielle sowie immunstimulierende Wirkung. Sie können darüber hinaus eine Vielzahl von schädlichen Substanzen binden.

Weitere Informationen finden Sie im passenden Blogbeitrag auf unserer Website unter dem Titel „Aloe Vera„.

 

Die Hydratation der Haut: der wichtigste Nutzen der Kosmetik

Dass moderne Kosmetikpräparate zur Hydratation der Haut beitragen, ist eigentlich schon zur Selbstverständlichkeit geworden und wird kaum mehr irgendwo speziell erwähnt. Dabei handelt es sich bei der Hydratation der Haut aber tatsächlich um die wichtigste Aufgabe, die die Kosmetik zu erfüllen hat. Was nützen dekorative Make-ups und Cremes, wenn die Haut darunter trocken ist, spannt und zur vorzeitigen Fältchenbildung neigt? Im Mittelpunkt einer guten Schönheitspflege muss daher immer die Feuchtigkeitsversorgung stehen. Die unterschiedlichen Strategien zur Hydratation der Haut, die im oberen Absatz aufgeführt wurden, sind einzeln und für sich gesehen zwar durchaus effektiv, ein wirklich exzellentes Produkt zeichnet sich jedoch durch die durchdachte Kombination von verschiedenen Strategien aus. Cosmacon entwickelt gerne ein solches Produkt, das auf eine ganzheitliche Hydratation der Haut abzielt und die Vorteile verschiedener Hydratisierungsstrategien vereint.

 

 

Quellen:

Pharmacological Update Properties of Aloe Vera and its Major Active Constituents.; Sánchez M, González-Burgos E, Iglesias I, Gómez-Serranillos MP.Molecules. 2020 Mar 13;25(6):1324

Hyaluronan Oligosaccharides Improve Rosacea-Like Phenotype through Anti-Inflammatory and Epidermal Barrier-Improving Effects.; Lee SG, Yoon MS, Kim DH, Shin JU, Lee HJ.Ann Dermatol. 2020 Jun;32(3):189-196.

Non-invasive assessment of urea efficacy: A review.; Berardesca E, Cameli N.Int J Clin Pract. 2020 Dec;74 Suppl 187:e13603.

Safety Assessment of Glycerin as Used in Cosmetics.; Becker LC, Bergfeld WF, Belsito DV, Hill RA, Klaassen CD, Liebler DC, Marks JG Jr, Shank RC, Slaga TJ, Snyder PW, Gill LJ, Heldreth B.Int J Toxicol. 2019 Nov/Dec;38(3_suppl):6S-22S. 

Safety Assessment of PCA (2-Pyrrolidone-5-Carboxylic Acid) and Its Salts as Used in Cosmetics.; Fiume MM, Bergfeld WF, Belsito DV, Hill RA, Klaassen CD, Liebler DC, Marks JG Jr, Shank RC, Slaga TJ, Snyder PW, Gill LJ, Heldreth B.Int J Toxicol. 2019 Sep/Oct;38(2_suppl):5S-11S.