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Kohlenwasserstoffe

Petrolatum, Paraffinum liquidum, Isohexadecane, Polydecene, Microcrystalline Wax, Ceresin, Ozokerit

Kohlenwasserstoffe

Die Stoffgruppe der Kohlenwasserstoffe wird immer wieder heftig diskutiert und ist dennoch, die am häufigsten eingesetzte Rohstoffgruppe in der Kosmetik. Diese Stoffe werden aus Erdöl oder immer häufiger auch aus Erdgas („GTL-Verfahren“) gewonnen. Es sind Gemische aus aliphatischen n- und i-Alkanen sowie gesättigte, zyklische Kohlenwasserstoffe (Naphtene). Bei den Paraffinölen, den sogenannten „Medizinischen Weißölen“ sind es überwiegend C20-C30-Moleküle.

Es sind die reinsten kosmetischen Rohstoffe und in der Regel enthalten sie weniger als 10 ppb polyzyklische Aromaten.

Die kontroverse Diskussion kommt daher, das dieser Stoffgruppe einen okklusiven Effekt zugesprochen wird, der die Hautatmung behindern soll. Als Bestandteil einer kosmetischen Zubereitung ist max. ein teilokklusiver Effekt zu erwarten und der ist sogar erwünscht, um die Hautfeuchtigkeit bzw. Barriereschutz zu erhöhen.

Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch ist keine Schädigung der Haut zu erwarten, denn Kohlenwasserstoffe werden schon seit über 100 Jahren in kosmetische Produkte eingesetzt.

Die Kohlenwasserstoffe kommen auch in der Natur vor und die Pflanzen und Tiere nutzen es auch zum Schutz (z.B. Bienenwachs enthält ca. 15%, Candelillawachs = 50% und Carnaubawachs = 3%) vor schädlichen Umwelteinflüssen.

In der pharmazeutischen Technologie müssen die Wirkstoffe auch freigesetzt werden, um an den Wirkort zu gelangen und dort Ihre Wirkung zu entfalten. Hier wird das Prinzip genutzt, polarer Wirkstoff in unpolarer Matrix und umgekehrt. Von PORTER ET AL. wurde 1989 der Begriff „Polar Paradox“ eingeführt. Sie konnten nachweisen, dass polare Antioxidantien eine größere Effizienz in unpolaren Matrices und unpolare Antioxidantien in polaren Matrices, wie beispielsweise Emulsionen aufweisen.

Dieses Prinzip hat die Kosmetik übernommen und viele gut bekannte Markenprodukte sind so aufgebaut. Aus einer unpolaren Matrix (z.B. hoher Anteil an Medizinischen Weißöl) wird ein polarer Wirkstoff (z.B. Vitamin E) viel besser freigesetzt, als aus einer Grundlage, die hohe Anteile an natürlichen Lipiden enthält. Das Prinzip lässt sich auf andere Wirkstoffe übertragen und gilt nicht nur für Antioxidantien.

Hier ist es entscheidend smart und intelligent zu formulieren.

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