Klatschmohn

Mohnblume, Papaver Rhoeas Flower Extract; Mohn

Mit seinen scharlachroten Blüten ist der Klatschmohn (Papaver rhoeas) auf Wiesen und in Gärten ein traumhafter Blickfang. Er stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und war schon in früheren Zeiten eine typische Begleitpflanze im Ackerbau. Durch die verbesserte Saatgutreinigung und eine zunehmende chemische Unkrautbekämpfung kommt er aber inzwischen deutlich seltener auf Feldern vor. Größere Bestände finden wir heute entlang von Eisenbahnlinien und Straßen, auf Schuttplätzen und an Böschungen. Der Klatschmohn kann bis zu einem Meter hoch werden und verfügt über einen stark behaarten Stängel. Er war 2017 Deutschlands „Blume des Jahres“. Die Loki Schmidt Stiftung wollte mit der Ernennung auf die rapide Abnahme von Ackerwildblumen aufmerksam machen.

Die großen Blüten mit den zarten leuchtenden Blättern halten sich nur kurz: manchmal sogar nur einen Tag. Fallen sie ab, werden die Fruchtkapseln sichtbar, die den schwarzen Mohnsamen enthalten.

Der Klatschmohn ist eine traditionelle Heilpflanze, auch wenn seine Wirkung im Vergleich zum echten Mohn längst nicht so ausgeprägt ist. Dennoch haben die Blüten, die in der Volksmedizin üblicherweise entweder zu Tee oder zu Sirup verarbeitet werden, einen schmerzstillenden und beruhigenden Effekt. Sie werden traditionell bei nervöser Anspannung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, aber auch bei Husten und Asthma eingesetzt. Noch vor einige Jahren wurde Kleinkindern, die nicht in den Schlaf fanden, Klatschmohn verabreicht. Die Wirksamkeit konnte aber nie belegt werden. Im 19. Jahrhundert stellten die Menschen aus Olivenöl und Klatschmohnblüten das sogenannte Mohnblütenöl her, das gegen Rheuma helfen konnte. Außerdem soll Klatschmohn Unterleibskrämpfe bei Frauen lindern können.

 

Klatschmohn und seine kosmetische Wirkung

Klatschmohn enthält das Alkaloid Rhoeadin, Saponine, Schleim- und Bitterstoffe, Anthocyanglykoside sowie Gerbstoffe. Das Alkaloid Rhoeadin, das vor allem in dem weißen Milchsaft vorkommt, gilt als schwach giftig. Bei einem übermäßigen Verzehr kann es zu Bauchschmerzen und Erbrechen kommen. Für die äußerliche Anwendung gilt dies jedoch nicht. Anthocyane gehören zu den Flavonoiden und den sekundären Pflanzenstoffen.

In der Kosmetik und Dermatologie wird die Pflanze hauptsächlich gegen Hautausschläge und Ekzeme eingesetzt. Juckreiz, der sowohl auf der Haut als auch auf der Kopfhaut für Unbehagen sorgt, lässt sich mit Klatschmohn häufig erfolgreich behandeln. Auch bei Furunkeln sorgt er oft für gute Ergebnisse.

Mehrere Untersuchungen wiesen nach, dass Klatschmohn-Extrakt sowohl die Lipogenese als auch die Lipolyse beeinflussen kann. Das bedeutet, dass er eine attraktive Option zur Hautstraffung darstellt und sich sehr gut für kosmetische Produkte zur Behandlung von Cellulite eignet. Ein Extrakt aus Klatschmohnblüten hat laut einer Studie zudem eine anti-cytotoxische sowie eine antimutagene Wirkung. Laborversuche ergaben, dass die schädlichen Auswirkungen von Zeocin (einem kupferchelatierenden Glykopeptidantibiotikum, das vorwiegend Phleomycin D1 enthält und als DNA-schädigend gilt) durch Klatschmohnblütenextrakt abgeschwächt werden können. Bei äußerlicher Anwendung in niedrigen Dosen sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Wenngleich Klatschmohn bei korrekter Anwendung oft zu einer deutlichen Verbesserung führt, kommt er bislang jedoch nur in wenigen kosmetischen Produkten vor.

 

Steckbrief Klatschmohn (Extrakt)

INCI: Papaver Rhoeas Flower Extract  –  (alternativ: Papaver Rhoeas Seed Oil / Klatschmohnsamenöl)

CAS-Nummer: 84696-43-5

EINECS/ELINCS: 283-651-5

Beschreibung: Extrakt aus den Blüten des Klatschmohns

Wichtigste Inhaltsstoffe: Rhoeadin, Allocryptopin, Berberin, Coptisin, Roemerin, Sinactin, Papaverin, Anthocyanine, Schleimstoffe, Depside, Gerbstoffe, Meconsäure sowie Mecocyanin

Wirkung: schleimlösend, tonisierend, krampflösend, beruhigend, soll beim Einschlafen helfen, lindert Hautausschläge, Juckreiz (auch auf der Kopfhaut) und Ekzeme, wirkt hautstraffend, ideal zur Behandlung von Cellulite

Anwendungsmöglichkeiten: Pflegecremes und Lotionen

 

Klatschmohnextrakt, ein innovativer Wirkstoff für moderne Kosmetikprodukte

Als Heilpflanze wirkt Klatschmohn in erster Linie beruhigend und schmerzlindernd, als kosmetischer Wirkstoff schenkt er wohltuende Linderung bei Hautausschlag, Juckreiz und Ekzemen. Außerdem kann er die Haut straffen und Cellulite entgegenwirken. Der Extrakt ist ein völlig natürlicher und gut verträglicher Wirkstoff, der sich perfekt für hochwertige (Natur-)Kosmetik anbietet. Falls auch Sie sich für anspruchsvolle Formulierungen mit Klatschmohnextrakt interessieren, sind wir von Cosmacon gerne für Sie da.