Phthalate

PhthalatePhthalate sind Weichmacher, sie wurden zunächst vor allem für die Herstellung von Kunststoffen wie beispielsweise PVC verwendet. Doch mittlerweile hat sich der Einsatzbereich stark ausgebreitet. Die Weichmacher mit dem Namen Phthalate sind inzwischen in vielen alltäglichen Dingen zu finden, unter anderem in Spielzeug, Kosmetik, Bodenbelägen und sogar Medikamenten. Das hat natürlich einen Grund: Phthalate, allen voran der Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP), sorgen nämlich dafür, dass viele Stoffe und Materialien deutlich weicher, flexibler, geschmeidiger und auch elastischer werden. Dies verbessert die Haptik und die Bedienbarkeit, das entsprechende Produkt wird insgesamt viel nutzerfreundlicher.

 

Doch es gibt auch jede Menge Nachteile

So stehen einige Weichmacher in dem Verdacht, ungünstig auf den körpereigenen Hormonhaushalt zu wirken. Unter anderem beeinträchtigen sie die männliche Fortpflanzungsfähigkeit. Frauen, bei denen ein erhöhter Wert an Diethylhexylphthalat (DEHP) und anderen Verbindungen aus dem Bereich der Weichmacher festgestellt wurde, erreichten die Menopause im Durchschnitt mehr als zwei Jahre früher als Frauen ohne erhöhte Werte. Auch für schwangere Frauen gelten diese Stoffe als bedenklich. Studien haben gezeigt, dass sie beim männlichen Fötus Auswirkungen auf das spätere Spielverhalten haben. Der Grund: Während der Entwicklung des männlichen Gehirns beeinträchtigen und senken Phthalate (Weichmacher) wie Diethylhexylphthalat (DEHP) die Testosteron-Produktion. Darüber hinaus bringen sie unsere Bauchspeicheldrüse vollkommen durcheinander und können darum Fettleibigkeit und Diabetes begünstigen.

 

Phthalate (z.B Diethylhexylphthalat (DEHP)) sind auch in der Kosmetik zu finden

Phthalate werden oft als Verunreinigung oder Nebenprodukt von anderen kosmetischen Rohstoffen eingeschleppt. Auch durch die verwendeten Verpackungen oder Plastikverbindungen in der Herstellung und Abfüllung, kann es zur Kontamination von Phthalate in Kosmetika kommen. Phthalate gehen über die Haut direkt ins Blut über, wo sie dann nahezu unbemerkt ihr Unwesen treiben. Als besonders riskant gelten folgende Phthalate (Weichmacher): Mono-3-Carbolypropyl-Phthalate, Mono-n-Butyl-Phthalat und eben das bereits erwähnte Diethylhexylphthalat (DEHP).

Wer dieses Risiko nicht eingehen möchte, greift auf zertifizierte Naturkosmetika zurück. Solche Produkte enthalten keine Phthalate (Weichmacher) wie Diethylhexylphthalat (DEHP). Auch in Produkten für Babys und Kinder sind die Stoffe verboten. Das Umweltbundesamt empfiehlt, Stoffe wie Thymol oder Isopropanol als Alternative zu Diethylhexylphthalat (DEHP) und anderen Weichmachern zu verwenden.

Wir empfehlen hier auch eine analytische Kontrolle der Produkte, so dass sichergestellt ist, keine verborgene Phthalatquelle im Produkt oder in der Herstellung zu haben.

Doch leider sind diese Stoffe, die häufig auch als Vergällungsmittel in Alkohol eingesetzt werden, in vielen Gesichtswässern, Parfüms, After Shaves und Deo-Sprays noch immer zu finden. Über die Grenzwerte sind sich die Länder nicht ganz einig: Die US-Umweltschutzbehörde plädiert bei Diethylhexylphthalat (DEHP) für eine maximale tägliche Aufnahme von 20 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht, das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hält das 2,5fache dieser Menge für angemessen.

 

Auf Phthalate besser verzichten

Gesundheitsbewusste Verbraucher sollten auf den Einsatz von Weichmachern besser verzichten, da sie in jedem Fall als bedenklich gelten. Eine hochwertige Kosmetik kommt ohne Phthalate aus, doch ohne fundierte und nachhaltige Kontrolle, ist man kaum vor Phthalaten geschützt Fragen Sie uns gerne an, wo Phthalate versteckt sein könnten und wenn wir Ihre Kosmetik in Richtung „Clean-Beauty“ umformulieren dürfen.

 

Literatur:

Toxic Effects of Di-2-ethylhexyl Phthalate: An Overview.

Rowdhwal SSS, Chen J.Biomed Res Int. 2018 Feb 22;2018:175036

Personal care product use and lifestyle affect phthalate and DINCH metabolite levels in teenagers and young adults.

Stuchlík Fišerová P, Melymuk L, Komprdová K, Domínguez-Romero E, Scheringer M, Kohoutek J, Přibylová P, Andrýsková L, Piler P, Koch HM, Zvonař M, Esteban-López M, Castaño A, Klánová J.Environ Res. 2022 Oct;213:113675