Stinging

Stinging

Die Epidermis ist reich mit Nerven und Nervenendapparaten wie Vater-Pacini-Lamellenkörpern, Merkel-Zell-Neuritenkomplexen und freien Nervenendigungen für Schmerz-, Kälte-, Wärmeempfindung und Juckreiz ausgestattet.

Bei Menschen mit sensibler, empfindlicher oder verletzlicher Haut kann ein mit „Stinging“ („to sting“ = verletzen, brennen, schmerzen) bezeichnetes neurosensorisches Phänomen beobachtet werden.

Diese „sensible Haut“ unterscheidet sich grundsätzlich von „trockener Haut“ mit verdickten und verhärteten Hornschichten.

Typische Reaktionen des „Stinging“ bei sensibler Haut sind Rötung, Spannen und Brennen der Haut sowie Juckreiz.

„Stinging“-Phänomene können als kosmetisch zu behandelnde Störungen angesehen werden. Starker Juckreiz dagegen, insbesondere bei Atopie auftretendes starkes Hautjucken sowie Juckreiz bei Hauterkrankungen, kann auch als schwerwiegendere dermatologische Störung bzw. neurosensorisches Phänomen bezeichnet werden.

Typische, mit den Begriffen „Stinging“ oder „empfindlicher Haut“ in Verbindung gebrachte, störende neurosensorische Phänomene sind Hautrötung, Kribbeln, Prickeln, Spannen und Brennen der Haut und Juckreiz.

Sie können durch stimulierende Umgebungsbedingungen – z.B. Massage, Einwirkung (waschaktiver) Tenside, Wettereinfluss wie Sonne, Kälte, Trockenheit, aber auch feuchte Wärme, Wärmestrahlung und UV-Strahlung, z.B. der Sonne – hervorgerufen werden.

In „Journal of the Society of Cosmetic Chemists“ 28, S.197 – 209 (Mai 1977) beschreiben P. J. Frosch und A. M. Kligman eine Methode zur Abschätzung des „Stinging-Potentials“ topisch verabreichter Substanzen. Als positive Substanzen werden hier z.B. Milchsäure und Brenztraubensäure eingesetzt. Bei Messung nach dieser Methode wurden aber auch Aminosäuren, insbesondere Glycin, als neurosensorisch aktiv ermittelt (solche Substanzen werden „Stinger“ genannt).

Dieser Test wird von einigen kosmetischen Testinstituten angeboten und im Vorfelder einer Entwicklung kann das „Stinging-Potential“ einer Formulierung gemessen werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen tritt eine derartige Empfindlichkeit gegenüber ganz bestimmten Substanzen individuell sehr unterschiedlich auf.

Dies bedeutet, dass eine Person, die bei Kontakt mit einer Substanz „Stingingeffekte“ erlebt, sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bei jedem weiteren Kontakt wiederholt erleben wird. Der Kontakt mit anderen „Stingern“ kann aber ebensogut ohne jede Reaktion verlaufen.

Hier finden Sie einige Rezepturideen zu hautberuhigender Kosmetik